Jogjakarta ist so was wie das Zentrum des Tourismus auf Java. Was wir erleben ist ein ziemlich aufdringliches, um nicht zu sagen, nervtötendes Jogjakarta. Überall am Straßenrand lungern Schlepper und Transporteure herum, die alle Register ziehen, um ihre Dienstleistungen und Waren zu verkaufen.
Wir sitzen im Café und genießen unser Frühstück. Schon lange ist uns ein Mann ins Auge gestochen, der auffällig desinteressiert in seiner Zeitung herumblättert und uns immer wieder aus dem Augenwinkel zu beobachten scheint. Mal sehen, was er vorhat, denken wir noch – und schwuppdiwupp nimmt er ungefragt an unserem Tisch Platz und nervt uns mit den immer selben Fragen… Als wir erklären, dass wir vormittags den Kraton von Jogja besichtigen wollen, lügt er uns ungeniert ins Gesicht, dass der Palast wegen Reinigungsarbeiten geschlossen sei und erst um 15:00 Uhr aufmachen würde. Er hätte eine kleine Galerie, wir könnten uns ja dort so lange die Zeit vertreiben. Gute Idee! Wir sitzen fünf Stunden in einer dämlichen Galerie rum und kaufen ein Gemälde nach dem anderen, oder wie stellt sich der Typ das vor? Gibt es wirklich Touristen, die so deppert sind, fragen wir uns?
Natürlich hat der Kraton wie vorgesehen bis 13:30 Uhr geöffnet und wir nehmen an einer Führung teil. Unsere Erwartungen werden zwar nicht erfüllt, da wir uns den Sultanspalast irgendwie prächtiger vorgestellt hatten, aber es ist dennoch ein netter Zeitvertreib.
Irgendwann bemerken wir, dass uns seit geraumer Zeit ein Schatten folgt. Eine geschickte Kehrtwende unsererseits und schon wird der Jäger zum Gejagten… Völlig verdutzt registriert unser Schatten, wie wir uns auf einer Parkbank niederlassen und ihn voran schreiten lassen. Als Geheimagent würde er jedenfalls nicht zu gebrauchen sein, denken wir, als er nervös an seinem Handy rumzufummeln beginnt. Noch eine ausgedehnte Schleife durch die Souvenirabteilung (natürlich aus reiner Bosheit, denn wir wissen mit Souvenirs nix anzufangen), ehe wir nach einigen hundert Metern am Parkplatz ankommen und unser Schatten alias Taxifahrer endlich die Hosen runter lassen kann. Den Aufwand hätte er sich sparen können, denn wir laufen lieber…
Unterwegs kaufen wir eine Sonnenbrille – aber eigentlich auch nur, um euch den schriftlich dokumentierten Verhandlungserfolg präsentieren zu können. Voila:
Es folgt das übliche Touristenprogramm, denn wir besuchen am Tag 4 den Hindutempel Prambanan und am Tag 5 den Buddhatempel Borobudur. Was soll man viele Worte verlieren? Es ist einfach schön, durch die weiten Parkanlagen zu flanieren und die himmlische Ruhe zu genießen – sofern diese nicht durch kreischende Muslima-Teenies unterbrochen wird.
Lediglich der Ausgangsbereich des Borobudur wird zum Spießroutenlauf, wo hunderte (!) Souvenirstände und Fressbuden auf solvente Touristen lauern.