Beim Warten auf den Bus fallen uns noch diese lästigen kleinen Fliegen auf, die um unsere Beine schwirren. Irgendwie denken wir uns nichts dabei, die Mücken sind ja schließlich nur einen halben Millimeter groß. Im Hotel angekommen, bewahrheitet sich unser Alptraum. Die berüchtigten „Sandflies“ – von denen wir im Vorfeld der Reise schon die übelsten Geschichten gehört hatten – sind über uns hergefallen. Es handelt sich um lautlose und unscheinbare Blutsauger, deren verheerender Angriff die übelsten Hautreizungen verursacht. Die Bilanz an Lenas Beinen: 185 Stiche, die auch nach Tagen immer noch jucken, brennen und angeschwollen sind wie die Sau… Was diese Biester in den Bergen zu suchen haben ist nicht ganz nachvollziehbar. Ein gewiefter Straßenhändler bemerkt am Busbahnhof wohl Lenas Stiche (ist ja auch kaum zu übersehen) und dreht Bernd eine „Spezialcreme“ gegen Mückenstiche an. Das Zeug stinkt nicht nur wie Teer, es klebt und sieht auch so aus. Wir übersetzen die Packungsinschrift per Internet ins Deutsche – und siehe da: das Wundermittel haben die Azteken schon verwendet. Es hilft gegen Haarausfall, Verbrennungen, Akne, Wunden und Celulite. Bernd glaubt fest daran, dass es auch gegen Stiche hilft – den empirischen Beweis wird allerdings nur die Langzeitanwendung bringen. Lena duftet wie eine Straßenbaustelle und ist hingegen etwas skeptischer… Bernd träumt schon von einem Import-Export-Handel…