Fortbewegung: Campervan, Bus
zurückgelegte Kilometer: 2.100 (wir waren aber nur auf der Nordinsel)
Zeitraum: 18 Tage im März
Sonnentage: sagen wir so: es ist fraglich, ob es jemals einen schlechteren Sommer als 2012 in Neuseeland gegeben hat
Temperatur: immer so um die 18 Grad, mal mehr mal weniger
Budget: 48 Euro
Gesamtbewertung: Schulnote 2,3 (uns fehlte das Abenteuer)
must-sees:
Am Hot-Water-Beach buddelt man ein Loch und schon strömt von unten her warmes Wasser in den selfmade Pool – vorausgesetzt man erwischt die richtige Stelle, denn bei den ersten Versuchen ist das Wasser entweder eisig kalt oder kochend heiß.
Egal ob Bay of Plenty oder Sandy Bay, auf der Nordinsel gibt es beeindruckende Strände für stundenlange Spaziergänge in der Einsamkeit – wenn das Wasser nur nicht so kalt wäre…
forget-it:
Neuseeland liegt beim Preisniveau auf europäischem Niveau. Nur was die Eintrittspreise für Sehenswürdigkeiten anbelangt, scheinen die „Kiwis“ etwas den Bezug zur Realität verloren zu haben. Wir müssen einige Touren wohl oder übel bleiben lassen, weil ein Eintritt schnell mal 70 Neuseelanddollar (42 Euro) oder ein Halbtagesauflug mit Bootsfahrt 180 Neuseelanddollar (108 Euro) pro Person kostet.
Dennoch haben wir uns die berühmte „Waitomo Glowworm Cave“ angeschaut. Knapp 30 Euro für 45 Minuten Tropfsteinhöhle sind schon happig und der Höhepunkt am Schluss ist mit 5 Minuten Länge sehr kurz – dafür aber umso beeindruckender: Auf einem Boot fährt man durch ein unterirdisches Höhlensystem, an dessen Decke abertausende von grün leuchtenden Glühwürmchen hängen. Bei absoluter Dunkelheit wirkt das wie ein Flug im Raumschiff durch eine fremde Galaxie, die aus tausenden von Lichtjahren entfernten Sternen besteht. Fazit: Gehört irgendwie schon in die Kategorie must-sees, da von atemberaubender Schönheit, ist vom Preis her aber völlig überteuert.
top:
Rund um Roturua dampft und brodelt es an jeder Ecke. Es liegt ein Gestank von Schwefel in der Luft, als würde man einen Ausflug in die Hölle unternehmen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass wir in einem Hot-Pool oder Thermalbad relaxen. Zufällig entdecken wir dann auch noch einen heissen Fluss, dessen Wasser mit etwa 50 Grad dahin strömt. Der Wahnsinn!
In Neuseeland können wir außerdem die aufrichtige Freundlichkeit der Kiwis genießen – und auch im Supermarkt gibt es endlich wieder Westwaren 🙂 So schlemmen wir in unserem Campervan wie seit langem nicht mehr.
wunderlich:
Des Kiwis‘ Lieblingsbeschäftigung muss das Rasenmähen sein – erhärtet sich dieser Verdacht angesichts der unglaublich vielen gepflegten Rasenflächen. Es erweckt den Anschein, als bewege man sich permanent auf einem Golf-Green oder dem Garten eines englischen Landhauses, wenn man durch die Städte und Dörfer spaziert.
nervig:
Es ist ja nicht so, dass wir ständig auf der Suche nach Abenteuern und Geschichten wären. Aber Neuseeland ist so geordnet und wirkt dermaßen westlich, dass es dem Weltreisenden fast langweilig werden kann. Auch die Landschaften erinnern mit ihrem frischen Grün und den sanften Hügeln eher an süddeutsche Mittelgebirgslandschaften.
Okay, zu guter letzt doch noch ein paar Worte zum Wetter: Es hat uns wirklich fies erwischt. Tagelanger Regen und ein nasskalter Wind haben das Urlaubsvergnügen ganz schön getrübt. Neuseeland hat sich mehr oder weniger auch zufällig für uns ergeben, weil die Flugverbindung Südamerika-Neuseeland nun mal über Auckland geht. Mangels Zeit mussten wir also die wesentlich spannendere Südinsel auslassen…
Unser stylischer Jucy-Campervan
Badevergnügen pur im heißen Fluss